Chimagine only… Gestern habe ich auf Facebook das Bild oben geteilt und natürlich gab es darauf mehr Reaktion als je zuvor. Gratulationen, Glückwünsche und Feuerwerkskörper. Ich bin schwanger… das schon seit vollen 8 Monaten und habe mich bisher wirklich zurückgehalten im Online kommentieren meines Zustands. Ich habe die Momente der Illumination über die neu entdeckte Weiblichkeit und co. in mir einfach ausgelassen und somit keine “cutebellypictures” oder Fotos meiner Figur gepostet die sich abgesehen vom Babybauch kaum verändert hat. Ich wollte nicht protzen, wollte mich auch nicht verstecken – kein Stolz und keine Scham, alles gleich ausser einige Gefühle aber diese auch in Grenzen gehalten. Und so fühlt sich dieser Tag heute irgendwie natürlich an, um mit Euch einige Worte zu teilen. Mit allen schwangeren und nicht schwangeren da draussen, denn auch heute gibt es bei mir keine Trennung.
Warum die Zurückhaltung? Tja bis vor 8 Monaten war ich selber nicht schwanger und habe es gehasst wenn jemand von einem Tag auf den anderen sich so sehr verändert und es danach nur um eins geht – die Schwangerschaft (später Geburt, dann Baby, Stillen, erster Zahn usw). Ich respektiere es zwar ABER (und hier ein sehr großes aber) ich habe über 30 Jahre lang gelernt wer ich bin und wie ich bin und das kann sich auch bei einer Schwangerschaft nicht ändern. Somit war die Vermutung bei mir groß – es bleibt alles so wie bisher. Mein Humor schwarz, die Art direkt und der Drang diese Zeilen heute zu schreiben groß.
Du wirst schon sehen
Bisher hatte ich ja kein Mitspracherecht – denn jedes mitsprechen mit Schon-Mamas oder Schwangeren endete mit dem einen und selben Satz in etwas herablassendem Ton: “Du wirst schon sehen!” Und hier meine ich nicht nur 2, 3 oder 5 schwangere eines bestimmten Profils, sondern wirklich super viele, über die Jahre verteilten Mädls, junge und ältere Frauen, alle… Der Satz blieb gleich, die Gesichter dahinter änderten sich und meine Enttäuschung wuchs in mir mehr und mehr heran. Am allermeisten hat mich dieser Satz diesen Sommer nach einer langen Ouvertüre von einer meiner besten Freundinnen (ich hatte 2) verletzt. So übertrieben, so ohne Grund fühlte ich… Wie konnte es sein dass ich von einem Tag auf den anderen so anders werde? Will ich das, könnte ich das je, muss das sein – waren Fragen die ich mir gestellt habe. Und ich habe eine Antwort auf alle meine Fragen gefunden – Nein, nein und nochmals NEIN!
Heute (und darauf bin ich wirklich stolz) kann ich mitreden und ich möchte euch sagen bei mir hat sich außer meines Körpers nix verändert! Ich möchte allen nichtschwangeren da draussen sagen ich fühle mich durch meine Schwangerschaft nicht wichtiger als ihr und bin genauso wie vorher. Ich fühle mich nicht erfüllter, zufriedener oder anders. Ich bin auch nicht “mehr Frau” als zuvor. Ich habe meine guten Tage und meine schlechten Tage. Nur die Regel bleibt auch weiterhin aus, der Bauch wächst (und wächst und wächst und das Baby tanzt zu Disclosure im Bauch) und ich liebe meinen Mann mit jedem Tag mehr und mehr (so das Herz hier in diesem Körper). Sogar meine Gefühle hatte ich in diesen 8 Monaten ziemlich gut unter Kontrolle. Einige böse Zungen haben trotzdem versucht jede meiner großen Enttäuschungen in der Zwischenzeit meinem derzeitigem Zustand zuzuschreiben. Meine Antwort darauf – ebenfalls ein Nein, keine Übertreibungen wenn jemand in der Zwischenzeit heiratet, neuen Job hat, ein Haus baut, keine Wohnung zur Zeit hat, sondern innerhalb der Familie hin und pendelt sind das Gründe die eine Frau verrückt machen – egal ob sie schwanger oder nicht. Fair bleiben – um sich selber zu rechtfertigen auf die Ausrede: die heult eh nur rum weil die schwanger ist – so not cool! Hach die Ungerechtigkeiten bis man versucht hat sie alle zu beseitigen…
Also ich will euch nichts unter die Nase reiben, keiner von euch. Ich will euch ermutigen und sagen wir spielen alle im selben Team und keine Schwangerschaft sollte das ändern. Ich bin schwanger and thats that. Es fühlt sich natürlich an, aber nicht anders. Meine Perspektive ist absurderweise immer noch ähnlicher einer nicht schwangeren als umgekehrt. Eigentlich sollte dies gar nicht so absurd sein, denn diese 9 Monate stellen im Vergleich zum Rest meines Lebens eine Winzigkeit dar doch danach erwartet mich wieder, wie viele Frauen meinen, das große Unbekannte. Dort soll ich dann wieder jemand neues werden und wenn schon nicht eine neue Person dann eben die alte nur ohne Schlaf und mit weniger Haaren. (So meine Frisöse – denn nach der Schwangerschaft wird die Hälfte von meinem Haar ausfallen meint sie. Ich meine Gott sei Dank gibts Frida Gold 🙂 )
Wieder fehlt mir die Legitimation über Schlaf oder Haare nach der Geburt mitzureden, denn noch bin ich keine Mutter, aber glaubt mir so bald ich es bin und so bald ich die richtigen Worte gefunden habe werde ich das machen. Ich fange jetzt garnicht an über das Mama-Sein zu schreiben, sonst werde ich wohl nie diese Zeilen beenden. Alles zu seiner Zeit und ich glaube auch jetzt ich bleibe die Alte nur mit jemand neuem an meiner Seite.
Eine #Chintimate Story
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